Die Stadt Herborn bewirtschaftet derzeit zwei Freibäder. Die Bäderbetriebe sind Eigenbetriebe der Stadt Herborn, die für den Betrieb, die Bewirtschaftung und die Unterhaltung der beiden Freizeitbäder in Herborn und Schönbach verantwortlich sind. Schwimmbäder werden seitens der Bäderbetriebe geführt.
Das Freibad in Schönbach wird durch einen Förderverein unterstützt. Durch regelmäßige Veranstaltungen, viel Arbeitseinsatz, Zeit und Mühe seitens der Vereinsmitglieder, befindet sich das Schwimmbad mittlerweile wieder in einem guten Zustand. Das Schwimmbad wird von den Herborner Bürgerinnen und Bürgern und auswärtige Gäste sehr gut angenommen. Es ist bei Familien und Sportbegeisterten beliebt. Die Besucherzahlen im Wirtschaftsplan 2019 belegen dies deutlich. Die angestiegenen Besucherzahlen beruhen hier nicht nur auf den heißen Sommer 2018 (2017: 14.334 Besucher, 2018: 25.410 Besucher, Kinder unter 6 Jahren bezahlen keinen Eintritt, so dass von einer höheren Besucherzahl auszugehen ist.)
Anders und deutlich prekärer stellt sich die Situation des Herborner Freibades dar. Es ist, so scheint es, bewusst und gewollt „in den Ruin“ getrieben worden. Für das Schwimmbad Herborn bestehen mittlerweile aufgrund des Sanierungsbedarfs Risiken für die generelle Betriebsbereitschaft.
„Schaut man sich das Schwimmbad an“, so Katja Gronau, „wurden altersbedingte Sanierungen versäumt, obwohl Gelder dafür vorhanden waren. Die Instandhaltung der Umkleiden, der Dusch- und Sanitäranlagen sowie der Außenanlage sind über Jahre geschoben und nicht umgesetzt worden. Im Besonderen sind die Zugangstreppe und das Becken dringend sanierungsbedürftig.“
Gemäß des aktuellen Wirtschaftsplanes belaufen sich die Sanierungskosten auf ca. 5,5 Millionen EURO, bei einem Verlustausgleich von ca. 580.000 EURO, pro Jahr, hierbei schlägt die Kalkulation „der Verlegung des Eingangsbereichs mit einem neuen Funktionstrakt“ besonders kostenintensiv zu Buche. Ein weiterer kostenintensiver Faktor sind die hohen Personalkosten, da die Kräfte das ganze Jahr über beschäftigt werden, und noch Arbeitsverträge mit Mitarbeitern des Wellenbades bestehen.
Ferner fällt es zunehmend schwerer, Fachkräfte für die Saison zu akquirieren, obwohl schon Rettungsschwimmer für die Beckenaufsicht eingesetzt werden.
Wieso ist der Erhalt der Schwimmbäder so wichtig?
Unser Wasser ist Lebensgrundlage, es birgt Vergnügen und Gefahren. Dass es viel Vergnügen bringt, wissen wir alle aufgrund der Erfahrung aus dem heißen Sommer 2018. „Es ist aber auch gefährlich“, kann Katja Gronau aus eigener Erfahrung sagen, da sie erst spät schwimmen lernte und als Kind im Herborner Wellenbad fast ertrunken wäre. „Schwimmen lernen und ein sicherer Umgang im Wasser ist überlebenswichtig!“, ergänzt die Bürgermeisterkandidatin. Immer weniger Kinder können heutzutage richtig schwimmen, der Schwimmunterricht in der Schule kann aber nur möglich sein, wenn dies durch kurze Wege und ein Schwimmbad vor Ort logistisch möglich ist. „Mir ist es daher wichtig, ein Schwimmbad in der Kernstadt zu haben. Ein Schwimmbad soll für Gäste eine kleine Ruheinsel sein, in der Familieneinen sonnigen Ferientag verbringen können. Ebenso ermöglicht ein Schwimmbad Reha-Sportler und Freizeitschwimmer Erholung und sportlichen Ausgleich vom oftmals stressigen Arbeitsalltag“, betont Gronau.
Wie stellt sich Katja Gronau den Erhalt der Herborner Schwimmbäder vor?
Es ist öffentlich bekannt, dass der Haushalt der Stadt Herborn marode ist. Diskutiert man also über eine Sanierung mit entsprechenden Umbaumaßnahmen, einem Neubau eines Frei- und/oder Hallenbades, oder einem Bad mit Saunaanlage, müssen Kosten vorab genauesten kalkuliert und durchdacht werden.
Im Wirtschaftsplan 2019 der Bäderbetriebe der Stadt Herborn ist ein Kombibad mit 11,3 Millionen EURO, bei einem Verlustausgleich von 618.000 EURO, pro Jahr oder eine Sanierung mit Verlegung des Eingangs und dem Bau einer kleinen Schwimmhalle, 7,4 Millionen Euro und einem Verlustausgleich von 600.000 EURO, pro Jahr, aufgeführt. Eine Entscheidung zu einer Variante seitens der Stadtpolitik steht hierzu allerdings noch aus.
Folgende Lösungsansätze sind denkbar:
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Andere städtische Betriebe, z. B die Stadtwerke GmbH mit einbeziehen.
Können die Stadtwerke mit dem Bau eines Heizkraftwerkes, in unmittelbarer Nähe zum Schwimmbad, die Kosten für die Beheizung des Wassers, der Duschen und der Stromversorgung unterstützen? -
Gemeinschaftliche Unterstützung durch einen Investor oder Geldgeber.
Setzt man einen Geldgeber ein, müssen klare Absprachen über eine Refinanzierung unter der Berücksichtigung der derzeitigen Haushaltssituation getroffen werden. Sollte dieses Modell für die Stadt Herborn nicht zu realisieren sein, sollte man in jedem Fall bei einem Neubau über den Zusammenschluss mit benachbarten Kommunen nachgedacht werden. Auch die Kinder und Erwachsenen der Gemeinden Sinn, Greifenstein, Mittenaar, Breitscheid und Dierdorf profitieren von diesem Modell. -
Neubau und Betrieb eines Schwimmbad- und Hotelkomplexes durch einen Investor.
Als Vorteil könnte in diesem Modell der regionale Tourismus durch Tages- und Urlaubsgäste profitieren und dadurch das Gewerbe gefördert werden.
Grundlegend sollte bei allen Modellen darauf geachtet werden, dass geeignetes Fachpersonal höherwertig bezahlt und ganzjährig eingesetzt werden kann. So sollte geprüft werden, eine/-n Fachangestellten für Bäderbetriebe in der Gehaltsklasse einer/eines Chemielaborantin/-en/Chemikantin/-en zu bezahlen.
Darüber hinaus darf es nicht vergessen werden, schon in der Planungsphase die DLRG und die Schulleitungen, in allen Denkansätzen, mit einzubinden.
Es ist mir ein großes Anliegen, die beiden Bäder der Stadt Herborn zu erhalten. Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten, bietet Erholung und ist sowohl bei kleinen, als auch großen Gästen und Familien äußerst beliebt. Für den Alltag bieten Schwimmbäder eine wertvolle Begegnungsstätte.
In Anbetracht des derzeit maroden Haushalts der Stadt Herborn ist es wichtig, gemeinsam realistische Lösungswege zu erarbeiten, die unter Berücksichtigung der finanziellen Situation umsetzbar sind. Hierfür möchte ich mich einsetzen und meine Ideen und Pläne gemeinsam mit Ihnen in Erfolg münden lassen. Lassen Sie uns an einen Tisch kommen und gemeinsam darüber reden!