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Haushalt 2025: Herausforderungen und Ziele für Herborn

Am 19. Dezember 2024 hat die Stadtverordnetenversammlung den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen. Nun wird der Haushalt von der Aufsichtsbehörde des Lahn-Dill-Kreises geprüft.

 

Herausforderungen für Herborn

Die aktuellen globalen Krisen – wie der Krieg in der Ukraine, hohe Energie- und Lebensmittelpreise sowie Probleme in Lieferketten – wirken sich auch auf Herborn aus. Dazu kommen steigende Kosten durch extreme Wetterereignisse und Konflikte. Diese Faktoren erschweren die finanzielle Planung erheblich. Der geplante Haushalt zeigt ein Minus von rund 7,5 Millionen Euro.

 

Einnahmen und Ausgaben

Die größten Einnahmen stammen aus Steuern, die insgesamt 47,2 Millionen Euro betragen. Davon müssen 28 Millionen Euro an Kreis, Land und Bund abgegeben werden. Der Stadt bleiben somit 21 Millionen Euro, um ihre Aufgaben zu finanzieren.

 

Die Steuersätze (Hebesätze) wurden teilweise angepasst:

Grundsteuer A: 111 % (vorher 352 %)

Grundsteuer B: 319 % (vorher 413 %)

Gewerbesteuer: 380 % (unverändert)

 

Die erwarteten Gewerbesteuereinnahmen betragen 26,5 Millionen Euro. Trotz der schwierigen Lage startet Herborn mit einem liquiden Überschuss von 17,5 Millionen Euro ins Jahr 2025.

 

Kosten der wichtigsten Bereiche

 

Die Stadt hat hohe Ausgaben, besonders für folgende Bereiche:

  1. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe: Defizit von 11,1 Millionen Euro (1,3 Millionen mehr als im Vorjahr). Gründe sind u. a. die Betriebskosten der neuen Kita in Seelbach und höhere Personalkosten.
  2. Sicherheit und Ordnung: Defizit von 3,9 Millionen Euro (140.000 Euro mehr als im Vorjahr).
  3. Natur- und Landschaftspflege: Defizit von 3,6 Millionen Euro (90.000 Euro mehr als im Vorjahr).
  4. Verkehrsflächen und öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV): Defizit von 3,1 Millionen Euro.

Allein diese vier Bereiche kosten 21,7 Millionen Euro. Das übersteigt die verfügbaren Steuererträge der Stadt. Insgesamt steigen die Ausgaben 2025 auf 66,7 Millionen Euro, was 2,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr sind.

 

Maßnahmen zur Sicherung der Finanzen

Um die finanzielle Lage zu stabilisieren, wurde ein Konzept erarbeitet, das unter anderem den Verkauf von Gebäuden mit hohen Sanierungskosten vorsieht. Allerdings wurden seitens der Stadtverordnetenversammlung nicht alle geplanten Verkäufe genehmigt, was die Haushaltskonsolidierung erschwert.

 

Ziele für Herborn

 

Trotz der finanziellen Herausforderungen soll der aktuelle Lebensstandard in Herborn erhalten bleiben.

 

Dazu gehört:

  • Soziale Einrichtungen und Vereine weiterhin zu unterstützen
  • Die lokale Wirtschaft zu stärken und gemeinsam mit Unternehmen die Zukunft zu gestalten
  • Leerstände zu reduzieren und Baulücken besser zu nutzen
  • Neue Wohn- und Gewerbegebiete zu entwickeln

Herborn soll auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt bleiben. Gemeinsam möchten wir Wirtschaft, Gesellschaft und Stadtentwicklung voranbringen. Dabei setzen wir auf stabile Finanzen und nachhaltige Projekte.

 

Vielen Dank für Ihr Engagement für unsere Stadt!