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Ich kämpfe nicht für ein Amt – ich kämpfe für Herborn

Verantwortung beginnt da, wo Parteipolitik aufhört

Seit fast sechs Jahren trage ich als Bürgermeisterin Verantwortung für die Geschicke der Stadt Herborn. Für Menschen. Für Strukturen. Für die Zukunft dieser Stadt. Nicht nur für Projekte. Ich kandidiere erneut, weil ich weiß, was dieses Amt bedeutet. Ich kenne es nicht aus dem Zuschauerraum. Ich lebe es – jeden Tag.

 

Ich bin nicht angetreten, um einen weiteren Schritt auf der parteipolitischen Karriereleiter zu machen. Das Amt als Bürgermeisterin ist für mich keine Durchgangsstation zu weiteren politischen Ämtern und Mandaten. Ich bin keine Bürgermeisterin eines Lagers. Ich habe nie geklüngelt, nie getrickst, nie nach Parteiraison gehandelt und mich auf Machtspielchen eingelassen. Ich lasse mich „vor keinen Karren spannen“, mache keine unhaltbaren Versprechen und schaffe keine Abhängigkeiten, nur um allen zu gefallen. Schon Franz Josef Strauß wusste: „Everybody´s Darling is everybody´s Depp“.

 

Bei mir gilt: Unabhängigkeit ist meine Stärke – und davon hat die Stadt während meiner Amtszeit profitiert, was man anhand vieler Maßnahmen sehen kann, die aus dem jahrelangen Stillstand in die Umsetzung kamen. Bei mir gilt ein Wort. Ich arbeite nicht, um schöne Bilder in den sozialen Netzwerken zu erzeugen – ich bin die, die liefert.

 

Und genau das doch fehlt vielerorts in der Politik – echte Führung, echte Klarheit, echte Verantwortung. In Berlin wird getrickst, blockiert, taktiert. Und dieses Spiel schwappt nach unten. Auch wir erleben es in Herborn: Entscheidungen werden verschleppt, zerredet, ausgesessen oder einfach nicht beschlossen.

 

Was zählen all die Versprechen vor einer Wahl? Keine neuen Schulden heißt es vor der Bundestagswahl, nur zwei Wochen später steht Deutschland mit über 1 Billion Euro mehr in der Kreide. Was damit genau passieren soll? Unklar. Was und wo eingespart wird? Muss man sehen. Wer dafür zahlen muss? Das steht fest – wir alle.

 

Freund – Feind – Parteifreund

Alle, die nach einem parteigebundenen Bürgermeister rufen, können diese Tage in Berlin live erleben, was Parteipolitik bedeutet. Der Schaden für unser Land durch die Abstimmungen im Bundestag sind noch gar nicht absehbar, das Ansehen in der Welt nachhaltig beschädigt. Der politische Rand wird gestärkt. Wo ist da die Verantwortung?

 

Ich sage: Schluss damit.

 

Wer solide arbeiten will, darf nicht kleingemacht werden. Wer schreit, bekommt Beifall. Das übliche Spiel, dass man nur lange genug mit Dreck nach jemanden werfen muss, dann bleibt schon was hängen, darf nicht belohnt werden.

 

Ich spiele dieses Spiel nicht. Und ich lasse es auch nicht zu.

 

Ich bin nicht die Bürgermeisterin eines Bündnisses, sondern die einer ganzen Stadt. Die vorgeschlagenen Beschlüsse des Magistrates wurden zu annähernd 100 % im Stadtparlament beschlossen.

 

Was ich allerdings nicht hinnehmen werde: Dass man mir die Versäumnisse der Stadtpolitik vor meiner Amtszeit jetzt in die Schuhe schieben will.

 

Viele Entscheidungen – wie zum Beispiel die Einführung der wiederkehrenden Straßenbeiträge – wurden vor meiner Amtszeit im Stadtparlament getroffen. Also auch von den Kandidaten, die jetzt versuchen, irgendwie noch Profit daraus zu schlagen. Das gehört zur Wahrheit dazu. Die im Wahlkampf gefassten rechtlich fragwürdigen Beschlüsse sind - wenn überhaupt - nur symbolpolitische Kosmetik und sollen von der Verantwortung für die eigenen Entscheidungen ablenken.

 

Zur Wahrheit gehört auch, was wir in den vergangenen sechs Jahren erreicht haben – teils unter schwierigsten Bedingungen:

  • Kitas erweitert, neue Standorte geplant – weil Betreuung keine Kür ist, sondern Pflicht.
  • Die Hohe Schule wird saniert – weil Geschichte Zukunft braucht.
  • Der Bahnhof wird modernisiert – inklusive Stadtpolizei.
  • Das Schwimmbad ist im Umbau – trotz Finanzdruck.
  • Feuerwehrneubau vorbereitet – Grundstück gesichert, Planung steht.
  • Neues Streetbasketballfeld – weil Jugendliche Raum verdienen.
  • Gebührenfreier Pendlerparkplatz mit E-Ladestationen – weil Mobilität Zukunft braucht.
  • Photovoltaik auf städtischen Dächern – weil wir Verantwortung tragen.
  • KinderUni etabliert – Wissen für die Kleinsten, auf Augenhöhe.
  • Grünflächenpatenschaften gestartet – gelebte Bürgerbeteiligung.

Und das alles inmitten von Pandemie, Energiekrise, Krieg und gesellschaftlichem Wandel.

Wir haben geliefert. Gemeinsam. Wir – das Team im Rathaus, die Verwaltung, der Magistrat. Ich bin stolz auf jede und jeden, der mitgezogen hat.

 

Und trotzdem?

Es wird der Eindruck erweckt:

Dass ich „nur halbtags“ arbeite.

Dass ich „mittwochs nachmittags frei“ hätte.

Dass ich „nicht präsent“ sei.

 

Diese Aussagen sind nicht nur falsch, sie sind respektlos. Gegenüber mir. Gegenüber meinem Team. Gegenüber den Menschen, die täglich mit mir für Herborn arbeiten. Gegenüber allen Herbornern und Herbornerinnen.

 

Was viele nicht sehen:

 

Ich führe zahllose Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, Gewerbetreibenden, Vereinsvertretern und vielen mehr – abends, am Wochenende.

Ich entwickle Konzepte – ohne Kamera.

Ich treffe Entscheidungen – auch wenn sie wehtun.

Ich trage Verantwortung – Tag für Tag.

Nicht jeder Termin wird zum Instagram-Post. Aber jede Entscheidung hat Substanz.

 

Natürlich muss ein Herausforderer um das Bürgermeisteramt sagen, dass er es besser kann. Klar, das gehört zum Wahlkampf dazu. Aber zur Wahrheit gehört auch: Wo blieben denn in den vergangenen sechs Jahren die konstruktiven Anträge und Initiativen für all das, was jetzt im Wahlkampf angekündigt und versprochen wird? Um eine Stadt zu führenführen, braucht es nicht nur Ankündigungen.

 

Es reicht auch nicht, nur aus der zweiten oder dritten Reihe zuzuschauen und zu kritisieren, teilweise unter der Gürtellinie.

 

Allgemeinplätze und vage Versprechen führen nicht zum Ziel – ich stehe für Substanz und ehrliche Arbeit, so wie ich es aus meinem gesamten Berufsleben gewohnt bin.

 

Politische Theorie reicht nicht aus, wenn’s brennt.

Dann braucht’s Praxis. Erfahrung. Haltung.

 

Und ja: Wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister werden will, muss mehr können, als gut klingen. Er muss liefern. Überzeugen. Standhalten.

 

Warum ich wieder antrete?

Weil ich weiß, was dieses Amt verlangt.

Weil ich weiß, was unsere Stadt braucht.

Weil ich es nicht zulasse, dass persönliche Machtspiele wichtiger werden als das Wohl von Herborn.

Weil ich kein Interesse an Schaulaufen habe – sondern an Fortschritt.

Diese Stichwahl ist kein Popularitätswettbewerb.

Es geht nicht um Likes. Es geht um Leistung.

Es geht nicht um Parteifarbe. Es geht um Haltung.

Es geht nicht um Macht. Es geht um Herborn.

 

Und deswegen ist es mein Ziel, unabhängig vom Ausgang der Bürgermeisterwahl bei der Kommunalwahl im März 2026 auch in der Stadtverordnetenversammlung in Herborn eine politische Kraft zu etablieren, die sich für eine neue Kultur in der Politik einsetzt. Spätestens in einem dreiviertel Jahr werden die Karten neu gemischt. Man sieht auf allen Ebenen, sei es im Bund, in Hessen oder im Lahn-Dill-Kreis, wie schnell sich die bestehenden Bündnisse aus machtpolitischen Erwägungen teils noch vor Ablauf der Wahlzeit ändern.

 

Wir brauchen in Herborn eine parteiunabhängige Kraft, die sich frei und unabhängig vollkommen dem Wohle unserer Kommune – Kernstadt und Stadtteile – einsetzt.

 

Eine echte neue Kraft, die sachbezogen und engagiert die Geschicke unserer Heimat gestaltet und ohne Weisung von übergeordneten Parteizentralen die vor uns liegenden Aufgaben anpackt. Hierfür bin ich vor sechs Jahren angetreten und das ist nach wie vor mein Ziel.

Viele Bürgerinnen und Bürger haben bereits signalisiert, sich zu engagieren.

 

Alle, die diesen Weg mitgehen möchten, sind herzlich eingeladen.

Nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf.

 

Ich bin bereit. Wieder. Aus Überzeugung. Nicht aus Kalkül.

Denn ich stehe für Herborn. Für Klarheit. Für Verantwortung.

Für Führung - mit Rückgrat.

 

Bitte schenken sie mir am 25. Mai Ihre Stimme.

Ich danke euch für den bisherigen Weg – und freue mich auf alles, was noch vor uns liegt.

 

Ihre Katja Gronau